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Tan Reise 2018 Teil 5: Kirgistan

  • Autorenbild: thatsmyownway
    thatsmyownway
  • 20. Juli 2018
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Apr. 2022

21.06.2018


Also doch eine Jurt.


Es ist nett da, wenn auch sehr einfach. Meine Jurt hat keinen Strom, damit auch kein Licht. Meine Jurt hat auch keine Tür, sondern nur eine Matte. Aber ich habe die Jurt für mich alleine und sie ist direkt am See. Sie wollten mich schon wegschicken, da ich ich nicht reserviert hatte.

Als ich der jungen Dame sagte, das ich einen netten Platz für meinen Geburtstag suche, hat sie aber doch eine Jurt für mich gefunden.

Das Essen ist ok und der Preis für die Jurt inklusive großem Frühstück beträgt 900 Som (11,5 €)






Man kann Bier kaufen, was will man mehr. Ich glaube es ist ein guter Platz um Morgen hier meinen Geburtstag zu verbringen. Und es ist auch heute schon ein schöner Abend.


Es war echt schwierig etwas hier zu finden. Zum Essen wie zum Schlafen. Es ist kaum was angeschrieben, vieles ist wieder einmal geschlossen.


Abends wird es hier schon ganz schön frisch. Es hat jetzt 17 Grad und es geht ein kühler Wind.


Die kirigisische Folklore um 300 Som lasse ich aus.



Die Anfahrt hier war klassisch. Zuerst habe ich wie verrückt, den abmontieren Handguard gesucht. Die Taschen mehrmals ein und ausgeräumt. Nichts. Tische verrückt, unterm Bett geschaut. Nichts. Es hat mich schon ganz wurlert gemacht, da das Ding ja nicht mir nichts, dir nichts verschwinden kann. Und so klein, dass ich es andauernd übersehen kann, ist es ja auch nicht. Wie ich schon aufgeben wollte, ist es auf einmal auf dem Boden gelegen. Ich kann es mir nicht erklären, wie es es so lange nicht finden konnte. Kaum habe ich mich auf Fifi geschwungen, hat es zu schütten angefangen. Glücklicherweise konnte ich bei einer Tankstelle Unterschlupf finden. Ich musste eh auch tanken. Nach drei Kilometern ist mir aufgefallen, dass irgendetwas nicht stimmt. Es war ungewöhnlich kühl unter meiner Motorradjacke. Mein Pullover. Ich hatte ihn weder an, noch hatte ich, ihn, wie immer, wenn ich den Pullover nicht anhabe, um meine Hüfte geschwungen. Also zurück zu meinem Guesthouse. In einem Gewirr von Decken und Polster habe ich ihn dann gefunden. Der Regen hatte glücklicherweise inzwischen aufgehört. Es könnte endlich losgehen.


Manche Dinge haben sich tatsächlich geändert. Ein Pärchen, nein, nicht jung, kommt nach dem Folklore Programm am Abend in die Bar. Wir plaudern eine Minute und dann fragen Sie ob es mich eh nicht stört, wenn sie sich auf ihrem Tablet eine Fernsehserie ansehen.... Naja, miteinander quatschen ist eh überbewertet..... Irgendwie sehne ich mich an die einfachen Hirten in den Bergen zurück. Mit denen hatte ich eine Menge Spaß obwohl wir nicht die selbe Sprache gesprochen haben.


22.06.2018


Happy Birthday to me!


In der Früh bekam ich von der Belegschaft sogar eine "Geburtstagstorte und ein Geburtstagsständchen Vielen lieben Dank vor allem an die junge Dame von der Belegschaft (es war die selbe, die sich auch darum gekümmert, dass ich überhaupt eine Jurt bekommen habe) , die daran gedacht hat. hat mich sehr gefreut!





Eine Geburtagsbrezn grissen, aber glücklicherweise ist uns beiden nichts passiert. Es waren auf einmal tiefe ausgewaschene Spurrillen da, ich war zu unaufmerksam, und dann bin ich schon gelegen. Das Motorrad ist quer nur Fahrbahn gelegen, und die Räder waren in den beiden Spurrillen. Aufgestellt war sie ja ziemlich schnell, aber sie hat sich dann in den Spurrillen "verbissen" und der Motorschutz ist im Teil zwischen den Rillen aufgesessen. Ich habe 10 Minuten gebraucht um Fifi zu befreien. Keine Glanzleistung von mir.


20 Minuten davor habe ich was rattern gehört, ich war nicht schnell unterwegs, ansonsten hätte ich gar nix mitbekommen, und habe mir nur gedacht: Hä?? Ich war doch ohne Gepäck unterwegs was kann ich da schon verlieren. Bin aber doch stehen geblieben. Das Stück unscheinbares Blech, wo ich mir noch gedacht habe, oh das wars, da bin ich drüber gefahren, entpuppte nach beim nähren Hinsehen als mein Nummernschild. Die Halterung ist halb runtergerissen. Ich bin heilfroh, dass ich das gleich bemerkt habe.


Das ganze ist bei einem Loop in

das Landesinnere passiert. Es gibt eine Straße die parallel zur jener entlang des Sees liegt.





Zu Mittag gab's wieder Mal was neues: Teigtasche gefüllt mit Gemüse. Kann von der Form her, anlassbedingt durchaus als Torte durchgehen. War sehr gut. Dazu gab's auch noch Schoro. Der Getreidesaft „Schoro“ ist bei den Kirgisen unter anderem deshalb so beliebt, weil er Hunger und Durst gleichzeitig stillt. Er wird aus : Wasser, Gerste, Mais, Weizen, etwas geschmalzene Butter, Weizenmehl und Salz hergestellt.

Ich finde, es hat gar nicht so schlecht geschmeckt.








23.06.2018


Einen Tag bleibe ich noch hier. Ich werde zwar meine Jurt diese Nacht teilen müssen, aber für eine Nacht wird es schon gehen. Gestern war es doch wieder anstrengend. Am Abend nach dem Abendessen, habe ich noch gefragt ob noch wer mit mir ein wenig feiern möchte. Es kamen dann auch jene drei Pärchen, die mit mir am Tisch gesessen sind und wir eh auch schon miteinander gequatscht haben. Es war sehr nett und interessant.


Heute möchte ich es wirklich langsam angehen. Ein wenig schwimmen, schreiben, und das Nummerntaferl irgendwie an Fifi montieren. Und vielleicht einen Miniausflug ins Fary Tale Valley am Nachmittag.


Und morgen geht es wahrscheinlich rauf auf den 4000 Meter Pass und ich muss mich auch entscheiden, ob ich es jetzt über die unbefestigten Bergwege wage nach Naryn zu fahren, oder doch die gute, betonierte Straße nehme. Der gestrige Ausrutscher hat mich etwas stutzig gemacht. Fifi hat doch einige Kilos zu bieten. Und wenn es regnet ist es so und so aus.

Allerdings sollte es gehen, wenn ich mir einfach Zeit lasse. Ich werde doppelt so viel Benzin als für meine Strecke notwendig mitnehmen, damit ich auch kurz vor dem Ziel, falls notwendig, umkehren kann.


War doch nichts mit dem Miniausflug. Ich war einfach zu müde. Dafür konnte ich das Nummernschildproblem lösen und nochmals schwimmen gehen . Und ich konnte zu sehen, wie sie das Schafbabecue zubereiten. Sie verwerten wirklich alles. Kopf, Füße usw. Kopf und Füße haben sie extra behandelt. Die Kids haben die Teile immer wieder über das offene Feuer gehalten, um sie vom Fell zu befreien. Ich glaube, es war ihnen wichtig, dass das passiert, bevor die Touristen eintreffen. Ein junger Mann, denn ich gefragt habe, ob sie tatsächlich immer das ganze Tier verwerten hat gemeint, täten sie das nicht, wäre das respektlos dem Tier gegenüber. Untertags war das Camp jetzt so gut wie leer.



Nach dem Schwimmen, ist jetzt die verdammte Müdigkeit wieder weg. Am Nachmittag waren auch wieder kurz die Gewitterwolken da und es hat auch kurz geregnet. Das hat mich auch nicht gerade motiviert, den Ausflug zu starten. Das wären 70 km gewesen. Wie die Wolken wieder weg waren, war es zu spät. Ich will ja heute unbedingt das Schaf hier essen.


Glücklicherweise hatte die Belegschaft eine elektronische Bohrmaschine. Zwar ohne Bohrer, aber sie haben einfach mit einer Schraube ein Loch in das Nummernschild gedreht, welches ich dann gut erweitern konnte. Ich bin ja direkt stolz drauf, dass ich das Schild wieder montieren konnte. Ich habe ja nicht so mit dem Handwerken.


Mir wurde gesagt, dass ich heute auf jeden Fall wen in meiner Jurt zuzubekommen würde. Aber ich hatte Glück. Es ist ein netter junger alleinreisender Mann. Zu zweit, haben wir auch noch genügend Platz. Ich habe ja echt viel Zeugs mit.





25.06.2018 At Barchi




Das Städtchen liegt einem Gebirge zu Füßen, das über 4000 m hoch ist. Abends wenn die Sonne die schneebedeckten Gipfel in gelbes Licht taucht, ist die Aussicht grandios. Ansonsten hat der Platz nicht so viel zu bieten. Eine leere Bar, zwei Restaurants, und es gibt nicht Mal einen richtigen Markt. Ich bin der einzige Tourist hier.






Ich habe großes Dreibettzimmer für mich alleine. (obwohl bei homestays kann man sich nicht so sicher sein, wie ich später mitbekommen habe) Der letzte Abend am 23. am Issyk Kul See war echt schön. Mit Thomas meinen jungen Jurtgenossen und einem holländischen Pärchen, einfach nett gequatscht so wie ich es von meinen Reisen kenne, und wie ich es schon ein wenig auf dieser Reise vermisst habe. Wir haben ein paar Bierchen getrunken und es wurde recht spät.


Das Abendessen war aber enttäuschend. Ich hatte mich ja schon sehr auf das Schafbabecue gefreut. Wir bekamen stattdessen Reis mit ein wenig Fleisch. Ich fragte in der Küche nach meine Befürchtungen wurden bestätigt. Das Essen war für kirigisische Kunden gekocht worden nicht für uns Wessis. Sie hatten aber noch ein Stückchen übrig, was sie mir auch zum Kosten überließen. Es war köstlich.


Ich habe entschlossen abermals länger zu bleiben. Warum sollte ich auch es nicht einfach genießen, ein, zwei Tage länger an einen Ort zu bleiben, der mir einfach gefällt.


Am 24. Stand das Fairy Tale Valley endgültig auf den Program. Es war nur 30 Kilometer entfernt und nach einer gemütlichen Schwimmeinlage im See ging es los. Die Anfahrt war schön, dem See entlang. Wasser hatte ich zu vergessen zu kaufen, aber das würde es sich beim Valley geben.... Denkste...... Kein Wasser, naja geht auch so. Und schon stapfte ich durch das wirre Alice in Wonderland Felsenwirrwarr. Irgendwann war mir dann doch komisch und ich fing an mich zu beeilen. Ich war Schweiß-gebadet als ich wieder bei Fifi ankam. Ich öffnete sämtlich vorhandene Lücken in meiner Jacke und genoss den Fahrtwind, bis mit auf einmal kalt war. Irgendetwas stimmte nicht. Ich fuhr dann noch ein Stückchen weiter, beschloss aber dann doch umzukehren und meine Jurt aufzusuchen. Dort verkroch ich mich dann unter meine ganzen Decken, damit mir nicht mehr kalt war. Übelkeit kam auch noch dazu und ich wollte nur noch schlafen.


Fairy Tale Valley:



Irgendwann kam Thomas, mein Jurtengenosse und versorgte mich mit Tee und Brot. Vielen lieben Dank dafür! Ich blieb bis zum nächsten Morgen im Bett. Da war dann alles besser. Viele der anderen Touristen fragten nach meinem Wohlergehen und die Fürsorge tat gut. Was bleibt ist ein Durchfall, von dem ich keine Ahnung habe, woher der kommt.


Übrigens ist es interessant, wenn man dann in die Apotheke geht. Mittels Google Translate konnte ich mich mitteilen, und so bekam ich dann auch ein Medikament. Natürlich kyrilisch beschriftet. Am Abend habe ich es dann mit der App übersetzt ( Schriftzug abfotografieren und geht schon) Sie hatten mir das gute alte Imodium mitgegeben. Immerhin nicht gleich Antibiotika wie in Indien.


Die Fahrt durch die Berge habe ich dann doch abgesagt, war mir sehr leid tut. Ich wollte über das Barskoon Valley durch die Berge nach Naryn fahren. Aber 230 km über kleinste Feldwege und kaum Zivilisation wollte ich bei diesen unbeständigen Wetter doch nicht wagen. Jeden Nachmittag hat es in den letzten Tagen geregnet und ich hatte keine Ahnung was das für die Feldwege bedeuten würde. Superfit fühlte ich mich auch nicht.


Das Wetter ist überhaupt sehr eigen hier. Die Sonne sticht und ist irrsinnig stark. Bewegt man sich im Sonnenschein, steht einem schnell der Schweiß auf der Stirn. Kaum ist die Sonne weg, wird es empfindlich kühl. Jeden Nachmittag gibt es dunkle Gewitterwollken die sich allerdings meistens irgendwo in den Bergen ausregnet.


Also nahm ich heute die Hauptstraße nach Naryn und bin gleich weiter AT Barchi gefahren.




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