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Griechenland/Peloponnes 2021 Teil 2: Ein Tag auf dem ACT (Adventure Country Track)

  • Autorenbild: thatsmyownway
    thatsmyownway
  • 14. Dez. 2021
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Jan. 2022








06.08.2021 Patras:


Bis 9:30 geschlafen. Irgendwann in der Nacht habe ich die Klimaanlage komplett abgedreht.

Das Frühstück im Hotel ist jetzt nicht so der Burner. Andererseits ist es genau so wie auf dem Foto der Buchungsseite: wie im Flugzeug: ein Becher zuckersüßer künstlicher Orangensaft, ein Becher Kaffee, 2 Toasts die angeblich wegen Covid nicht getoastet werden können, weil sie quasi schon mit Käse belegt sind ( auf dem Schiff ging das noch) und ein Croissant im Packerl. Dazu ein Apfel. Naja.....im Zimmerpreis inbegriffen und ich muss nicht wegen einem Frühstück herumrennen.





Die Nacht war laut. Wie hat der Film mit Michal J. Fox geheißen wo er sich in einer Firma hocharbeitet? Das frisch verliebte junge Pärchen im Nachbarzimmer hat hart daran gearbeitet, mich an diesem Film zu erinnern. Das Hämmern und dann das Pumpern weil das Hämmern des Bettes in unsere Zwischenwand übergegangen ist. Glücklicherweise war der junge Hengst nach zwei Nummern erschöpft und die Dame hatte ebenfalls zweimal ihren Spaß. Zumindest läßt sie uns Männer in den Glauben Aber das ist ein „Lärm“ der mich mich immer Schmunzeln läßt. Sollen sie ihren Spaß haben. Ist mir lieber als ein lauter Fernseher oder ein Pärchen, das streitet.


Jetzt muss ich mir halt überlegen, wie es weitergeht. Abwarten bis der Höhepunkt der Feuer erreicht ist und die Herde weniger werden und damit vielleicht etwas vorauschaubarer oder doch morgen in die Berge fahren? Angeblich gibt es derzeit ein Betretungsverbot für alle Wälder und damit wird es halt schwierig durch die Berge zu fahren. Vielleicht finde ich ein Touristenbüro, das mir weiterhelfen kann.


Ich könnte natürlich auch den Peloponnes verlassen und Richtung Norden fahren. Aber da gibt es auch keine Garantie, dass es besserer und sicherer wird.


Heute war ein Zeit wieder Mal Beinchen zu bewegen. Das ging diese Woche noch gar nicht, da ich entweder auf dem Schiff oder auf dem Motorrad war. Die einzige Ausnahme war ein kurzer Spaziergang durch Venedig.

Hier in Patras bin ich auf dem Hügel und dann zur Burg, die aber wegen Hitze ab 12:00 gesperrt war und ich war zu spät dran. Die Innenstadt ist solala und das einzige was ich gesucht habe, war ein Fastfood Stand mit Sovlaki mia Pita, aber irgendwie habe ich da nichts Gescheites gefunden.

Dann habe ich noch überlegt wie ich weiter tue. Laut der Nasa Feuerkarte ist der Berreich wo ich mittels ACT fahren möchte feuerfrei. Das kann sich natürlich stündlich ändern und ich werde das morgen noch genau überprüfen. Sollte ich nur Anzeichen von Feuer sehen, werde ich umkehren.

Der erste Tag endet in Kalavryta und daneben ist auch noch das Kloster, was ich mir ansehen möchte. Die Strecke führt durch ein Gebirge, das bis 2000 Meter hochgeht. Meistens kein Wald, aber dass kann ich natürlich nicht für die ganze Strecke sagen. Wenn das mit den Bränden schlimmer wird, werde ich den Peloponnes dann wohl verlassen und entlang der Westküste hinaufgondeln. Oder ich wage es den ACT weiter zu verfolgen, aber dass hängt komplett vom Feuer ab.







Ist man eigentlich knauserig wenn man etwas nicht bezahlen möchte, was man weder bestellt noch konsumiert hat? Ich finde es halt schade. Der Platz war nett, dass Essen war sehr gut. Der Kellner freundlich. Aber eine Literflasche Wasser ungefragt auf den Tisch stellen und 1€ dafür verlangen, obwohl man die Flasche nicht angerührt hat, finde ich halt nicht ok. Das getoastete Brot habe ich sehr wohl gegessen, auch wenn es mich gefreut hätte, wenn es bei den gegrillten Sardinen dabei gewesen wäre, denn da war sonst nix dabei. Aber darüber beschwere ich mich ja nicht. Ich habe dann um die Rechnung gebeten, bin sie gemeinsam mit dem Kellner durchgegangen und habe anstandslos den blöden einen € zurückbekommen. Trinkgeld gab es dann aber keines, was ich schade fand, weil ich vorhatte eines zu geben.





Irgendwie hoffe ich ja schon sehr, dass ich diesen Urlaub jetzt so halbwegs durchziehen kann wie geplant. Die Reihe von Reisen die ich nicht beginnen konnte oder abbrechen musst, sind jetzt schon ein wenig lange:

Tunesien in 2020: gar nicht mal angetreten wegen Covid

Deutschland/Österreich 2020: abgesehen von dem anstrengenden Part mit dem Umbau von Maya in Deutschland. Abbruch der Österreichtour nach drei Tagen wegen Dauerregen.

Italien 2020: Abbruch nach einer Woche wegen Schlechtwetterfront. Ok der erste Teil war trotz Nähte im Bein wunderschön und es war dann schon Oktober. Da muss man immer mit Wetterumschläge rechnen.

Mai, Juni, Juli 2021: Sabbatical für Marokko. Gar nicht angetreten.Verschoben auf 2022‘

Griechenland 2021: Teile vom Land brennen. COVID ist nach wie vor Thema, aber wenn man mal im Land ist, nervt eher die Sorglosigkeit.


Die Augen Nerven. Das I Pad liegt auf dem Tisch vor mir, aber schreibe im Blindflug, weil ich es einfach ich lesen kann. Eine Gleitsichtbrille ist doof zum Motorradfahren und eigentlich will nicht verschiedene Brillen auf Reisen mitnehmen.


Im Grunde genommen merkt man hier in Patras genau überhaupt nichts von der Feuerkatastrophe. Man sieht nichts und man riecht nichts. Vielleicht fühlen sich die Leute hier auch einfach sicher. Der starke Wind kommt vom Meer, da kann sich nichts entfachen und die Stadt überrollen. Die Leute feiern, gehen shoppen und sitzen entspannt in den Cafés. Touristen gibt es so gut wie keine. Jetzt am Wochenende kommen ein paar Griechen zu Besuch.


Langsam rückt endlich die Arbeit in die Ferne. Gut so.



Sie mussten Gythio evakuieren. Das ist ein Städtchen am mittleren Finger vom Peloponnes wo ich hinfahren wollte. Es ist zum Kotzen. Ich hoffe, dass niemand verletzt wird. Ich kann echt gut verstehen, dass die Menschen ihr Hab und Gut nicht verlassen wollen. Oft bedeutet es ihre Existenz. Ich muss nur weiterfahren.







07.08.2021 Kalavryta:


Das ist gleich so viel sympathischer. Man bekommt keine Plastikflasche Wasser auf dem Tisch gestellt sondern einen gekühlten Glaskrug mit Wasser.

Das Essen war wirklich sehr gut. Zuerst als Vorspeise einen würzigen Käsegatsch mit köstlichem Brot ( ich weiß doch, dass es hier hervorragendes Brot gibt) und als Hauptspeise gab es einen wirklich hervorragenden Lammeintopf. Ich habe den ganzen Tag kaum etwas gegessen. Jetzt platze ich. Jetzt hilft gerade ein Ouzo.








Ich bin so etwas von fix und fertig. Das Kreuz tut mir weh, mein Nacken tut mir weh …….ich habe Maya heute mindestens 4 Mal aufgehoben und ordentlich durch den Dreck gezerrt.

Ich weiß gar nicht , wie ich es geschafft habe. Die ersten Versuche, Maya aufzuheben, erschienen so sinnlos, so hoffnungslos. Ich konnte sie keinen Millimeter hochheben. Sie war wie…….angeklebt. Ich habe sie dann etwas am Boden entlang verschoben dann ging es irgendwie. Aber mir ist es nach wie vor ein Rätsel, wie ich das geschafft habe. Und es war ja mit einmal aufheben nicht erledigt. Sie ist ja dann gleich wieder umgefallen und ich musste mir schnell eingestehen, dass ich da den Hügel nicht so einfach raufkomme.

Plan B war dann eben: runterkommen……. war auch nicht einfach….. das war ein runtergleilten, runterfallen, runterwerfen. Wieder aufheben. Wieder ein, zwei Meter weiter runter kommen….Und aufpassen, dass weder der Maschine noch mir etwas passiert. Und dann mußte ich in diesem Moment runterschlucken, dass ich gescheitert war…..es wieder nicht schaffen werde…..ich „vernünftig“ sein muss….und es einfach bleiben lassen muss….


Ich habe wieder keine ganze ACT Tagesetappe geschafft. Die eine Steigung mit der losen Erde und den großen Steinen war einfach zu viel. Ich hatte eh echt viel Schwung drauf und kann froh sein, dass ich im Dornengebüsch gelandet bin und Maya halbwegs auf der Straße geblieben ist. Und ich war sehr froh, dass Ich trotz mehr als 35 Grad meine ganze Schutzausrüstung getragen habe. Es war ein unglaublicher Kraftakt für mich, das Motorrad aufzustellen….nur damit es ziemlich schnell wieder umgefallen ist.. Ich habe ja anfangs versucht, weiter hinauf zu fahren, aber das Hinterrad hat sich sofort eingegraben. Die Stelle war so steil und rutschig, dass es mich auch einmal einfach so aufgeschmissen hat. Und es stellt sich halt dann die Frage ob nicht einige 100 Meter wieder so eine Stelle kommt. Und ich war zu diesem Zeitpunkt echt schon erschöpft. Also habe ich es versucht umzudrehen und wieder runterzufahren. Das hat alles gedauert und hat ordentlich an meinen Kräften gezerrt. Mein restliches Wasser, viel war es ja nicht mehr, ist auch ausgeronnen.


Es war ja weder mein einziger Umfaller noch die einzige blöde Situation. Da war noch diese eine Spitzkehre, wo ich mich wirklich fast angemacht habe. Absolut spitz, übersäht mit golfballgroßen Steinen rutschig, steil, bergab, dann nur noch mehr ein Abhang…..alles was ich nicht leiden kann. Ich bin da nur Zentimeter für Zentimeter ganz langsam um die Kurve gerutscht.


Auch wenn die Reifen beim Steilhang nichts mehr machen konnten..zumindest mit meinem Fahrkönnen, bin ich eigentlich mit den Reifen sehr zufrieden. Sie halten schon sehr gut und haben mich nie in Stich gelassen. Nur zaubern können sie halt auch nicht.


Die Strecke war ja wunderschön. Die Aussicht war wunderbar und die Landschaft auch. Und so wie immer :80% der Strecke waren ja überhaupt kein Problem.15% waren fordernd. Und 4% waren dann schon zu abenteuerlich und 1 % riskant und blöd sie alleine zu befahren.


Ich glaube es waren so um die 80 Kilometer und letztendlich habe ich dafür 6 Stunden gebraucht. Und es waren auch Asphaltstraßen dabei…hahaha.


Übrigens war es schon auch eine gute Übung. Das erste mal, die schwere Maschine aufzuheben war am schwierigsten, ok da ist sie auch am ungünstigsten Gelegen, aber irgendwann bekommt dann doch ein wenig den Dreh raus. Das zweitschwierigste Mal ist dann das letzte Mal, weil dann ist man schon unglaublich müde.



letzendlich bin auch nicht enttäuscht…eigentlich bin ich ein wenig stolz, dass ich selber, ohne Hilfe, aus dieser Misere wieder rausgekommen bin. Ich war mir nicht immer sicher, ob mir das gelingen wird.




















Heute hat sich das erste Mal, seit dem ich das Motorrad besitze, der Ventilator eingeschaltet. Bei 36 Grad im Schatten und ewigen rauftuckern im 1.Gang. Ich bin echt beeindruckten der Thermik des Motors….absolut wüstentauglich.





Das Video dazu:






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