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Anreise 2018 Teil 6: Kirgistan

  • Autorenbild: thatsmyownway
    thatsmyownway
  • 18. Juli 2018
  • 11 Min. Lesezeit

26.06.2018: At Bashi


Was es auch hier, wie in ganz Kirigistan gibt, sind Container. Ehemaliges Schiffscontainer. Sie dienen als Schuppen im Garten, als Geschäft, kann schon Mal ein Gasthaus beherbergen, und ganze Märkte bestehen aus diesen Metallkisten.



Heute war Magenschontag. Morgen geht es weiter nach Tash Rabat.


Das Städtchen wirkt wie ein Städtchen in Rumänien vor 20 Jahren. So wie alle Dörfer und Städtchen hier.





Man muss tatsächlich immer und überall damit rechnen, dass die Geschwindigkeit kontrolliert wird. In Dörfern, nach Pässen bergab, auf langen Geraden, die Polizisten können überall stehen.


27.06.2018: Baetov


Ich bin in einen dieser Hotels, wo man nicht weiß, ob man der erste Gast seit Jahren ist.


Es fehlen Steckdosen. Ich habe zwei Zimmer. Im ersten stehen zwei Betten und im zweiten einsam und verlassen eine Couch. Die Dusche ist am Gang und wird anscheinend auch von der Belegschaft benutzt. Das PlumpsKlo ist überhaupt im Hof. Ich habe es mir noch nicht angesehen.

Das Zimmer ist, wie bis jetzt immer in Kirgistan, super sauber.


Zum Abendessen gab es gutes Gulasch, wie so oft mit reichlich Dille garniert.



Ich bin in Baetov, einem Städtchen im Nirgendwo. Von At Bashy ging es über Tash Rabat über zwei Pässe nach Baetov. Über 200km und davon mehr als die Hälfte Dirtroads, die aber super zum Fahren waren.


Tash Rabat:


Eine ehemalige Karawanserei, einer der wenigen historischen Sehenswürdigkeiten in Kirgistan. Der Weg hin war wunderschön. Das Gebäude ist wunderschön gelegen, gibt aber selber nicht so viel her. Dann wollten sie wieder Mal 100 Som von mir weil ich kein Kirgise bin. Kirgisen zahlen 20 Som. Ist jetzt nicht viel Geld, aber 5 Mal so viel sehe ich nicht ein. Im Gebäude gibt es nichts sonderliches zu sehen. Ich habe dann 50 Som bezahlt. Soviel war es mir wert. Ansonsten gibt's relativ viele kirigisische Touristen, Ausländer so gut wie keine. Dafür stehen Dutzende Jurten rum, die alle leer stehen.






Die Herfahrt nach Baetov war schlicht und einfach atemberaubend. Karstige Felsen, wie die Außenmauern von einer Festung, in der Ferne Berge bedeckt vom ewigem Eis, und Canyons.

Dazwischen grüne Hügel und jede Menge Murmeltiere, die mich, wie immer, zum Schmunzeln bringen.

Auf jedem Fall ein Highlight auf dieser Reise. Wieder einmal hat es sich ausgezahlt, einfach der Karte nachzufahren und sich nicht auf Reiseführer und Co zu verlassen. Fifi hat sehr verlässlich gearbeitet und mich keine Sekunde in Stich gelassen. Ich hoffe, das bleibt so. Wir haben ja noch einiges vor.


Die Fahrt von Tash Rabat nach Baetov...nach wie vor einer meiner größten Reisehighlights überhaupt:






Der Rezeptionist/ Kellner/ Boy im Hotel für alles ist sehr nett und aufmerksam. Als ich im Garten anfange mein Bierchen vom Supermarkt zu trinken bringt er mir ein Bierglas und legt mir noch eine Decke auf die Sitzbank.


Ich bin sehr müde, aber es ist ein sehr schöner Tag. Ich bin um 8:30 aufgebrochen und kam um 18:00 in Baetov an.




28.06.2018 Baetov


Das Frühstück war viel und üppig. Die Köchin gab mir fingerdicke weiße Stückchen zum Kosten. Ich glaube, es war mehr oder weniger Topfen. Sehr sättigend.


Und ich kann es kaum glauben: Das Zimmer, das Abendessen, das Frühstück haben gemeinsam 700 Som gekostet. Dass sind ungefähr 9€. Das Personal war super nett, das Zimmer sauber. Toll!






29.06.2018: Dschalalabat


Fifi braucht auch langsam eine Dusche. Ich selber habe meine sehr genossen.



Was für ein Tag. Ich bin von Kazamann in der Früh aufgebrochen und habe mich total verzettelt, weil ich voller Begeisterung einer perfekt geteerten Straße gefolgt bin ohne auf die Karte oder GPS zu schauen. Aber die Straße wird gerade von den Chinesen zu einer Miene gezogen und ist eine Sackgasse. Dann bin ich wieder dem GPS gefolgt, das mich vielleicht den kürzesten, aber sicherlich nicht schnellsten Weg zur richtigen Straße gebracht hat. Dann hat noch eine Abzweigung nicht gestimmt und ich habe mich nochmals verfahren. Beim Umdrehen ist mir Fifi umgefallen und sie ist schon verdammt schwer wenn sie blöd liegt. Ich kann mir gar nicht vorstellen mit noch schwereren Eisen unterwegs zu sein.

Die Kirigisen sind lustig. Die fahren einfach um einem herum wenn das Motorrad auf dem Weg liegt. Fragen ob man Hilfe braucht oder so, dass gibt es nicht. Und so schnell konnte ich den Mund gar nicht aufmachen, waren das Auto auch schon wieder weg.


Der kürzeste Weg brachte mich in ein wunderschönes Tal und ich bin durch ein Blumenmeer gefahren. 3 Stunden hat mich das gekostet. Aber ich bereue es nicht. Es hat sich ausgezahlt sich zu verfahren.




Es war herrlich. Um 18:00 war ich in Dschalalabad. Ein sehr nettes Hotel gefunden, 15€, mit eigenem Bad, Klimaanlage und einen Parkplatz für Fifi. Davor habe ich seit Jahrzehnten das erste mal eine rote Ampel übersehen. Aber total, und gehupt habe ich auch noch, da ich mich im recht glaubte. Danke an die aufmerksamen kirigisischen Autofahrer, die nicht in mir reingefahren sind. Die Ampeln sind nicht immer bestens positioniert. Fussgängerampeln gibt es überhaupt nicht. Aber die Schuld ist eindeutig bei mir zu suchen.

Hier in der Stadt sind sie etwas nervös. Die Polizei sucht gemeinsam mit Schwerbewaffneten wen. Sie halten die Autos auf. Im Supermarkt ist mir die Security nachgelaufen, weil ich meine Tasche bei mir hatte ( obwohl, beim ersten Besuch war es egal)


Ich habe wieder mal einen Platz suchen müssen, an dem ich etwas zum Essen bekommen kann. Die meisten Restaurants sind wieder mal zu. Es hat sich ausgezahlt. Ein tolles Rindersteak mit Pommes und, ahem, grünen Tee. Nachdem mein Mittagessen aus einem Drittel Brot und einem halben Käse bestanden hat, welches ich noch mit einem kleinen Mädchen geteilt habe, war ich echt hungrig


das hungrige Mädchen :)


das Zuhause des hungrigen Mädchens


Auch der gestrige Tag war wunderschön. Nur Dirtroads, tolle Landschaften, ein hoher Pass mit jeder menge Schnee (hier in der Gegend hat man jede Menge Respekt vor dem Pass weil die Straßen so schnell verschlammen wenn es regnet, aber ich hatte Glück) einfach sehr fein.





für mich immer ein besonderes Highlight auf Reisen: Begegnungen mit den Menschen die hier leben










Kazamann hingegen war entbehrlich. Eine heiße, staubige Stadt, die monatelang von der Umwelt abgeschnitten ist, weil da der 3000 Meter hohe Pass zugeschneit ist. Thomas ein neuseeländischer Radfahrer, den ich zweimal getroffen habe, hat gut recherchiert :


Die Stadt war abhängig von einen einzigen Arbeitgeber. Eine Goldmine. Da sie aber so starke Umweltschäden verursachte wurde sie wegen Protest geschlossen. Aber jetzt haben die Bewohner keine Arbeit mehr. Ackerbau gibt es rund um die Stadt auch nicht. Irgendwie ein trauriger, sterbender Ort.

Die Gastgeberin im meiner Unterkunft hingegen ist quicklebendig und hat versucht soviel Profit wie möglich zu machen. Sie macht Werbung mit ihrem privaten Bad im Internet, welches sie aber nur ungern teilt. Das Abendessen ist unverschämt teuer und nach zwei Stunden, nachdem ich mein Zimmer bezogen habe, wollte sie wen dazu legen. Ich habe erfolgreich Protest eingelegt.


Morgen geht es weiter nach Osh. Ich liebäugle mit einem sher gutem Hotel mit Klimaanlage und Pool für mich und einem bewachten Parkplatz für Fiffi. Ich möchte in Osh einige Tage bleiben, mir einige Sachen ansehen und in einer Werkstatt ein paar Sachen am Motorrad modifizieren lassen , die mich jetzt mittlerweile ganz schön nerven. Außerdem sollte ja ein Bremshebel nach Osh unterwegs sein.






30.06.2018: Osh


Auf dem Weg von Dschalalabad nach Osh (sind ca. 100km) ist bei einem Lastwagen vor mir ein Reifen geplatzt. Es ist das zweite Mal in meinem Leben, dass mir das passiert ist. Es ist eine riesen Explosion, die einem beinahe vom Motorradsitz schmeißt.


Ich weiß nicht warum: Nachdem ich im Hotel eingecheckt habe bin ich schnurstracks zur nächsten Pizzeria. Ich habe eine super fette Salamipizza gegessen und dazu gab es endlich Mal wieder ein eiskaltes Bier. ( oft ist das Bier überhaupt nicht gekühlt)

Das war ein Genuss!!!


Endlich! Hier gibt es Plätze wo man Abends draußen gemütlich sitzen kann, was gutes zu Essen bekommt und man dazu ein eiskaltes Bier genießen kann. Mir ist ist das echt abgegangen.


Das Klima ist auch so anders. Untertags hat es locker über 30 Grad am Abend sitzt man gerne bei über 25 Grad im Freien im T Shirt.


Ich habe mich in einem Hotel einquartiert. Will man ein Zimmer mit Bad, dann kommen die Guesthouses, die so etwas anbieten auch nicht billiger, bzw. sind sogar teurer, als diese alten russischen Hotels. Und meine Erfahrungen mit den Guesthouses in Kirgisistan war jetzt nicht so berauschend. Man bekommt oft nur ein Bett und wenn man Pech hat, dann legen sie noch wen rein. Die Toiletten sind irgendwo und wenn es so ist wie in At Bashi, dann ist das Tor von innen zu und niemand macht auf, obwohl ja wer da ist. Aber die Kids sitzen vor dem Fernseher, die Gastgeberin ist arbeiten und man fühlt sich eher als Fremdkörper als als Gast. Man wird einfach ignoriert. Hätte ich nicht die Vermieterin angerufen, würde ich wohl noch immer auf das Tor einhämmern. In At Bashi stand halt irgendwann das Frühstück am Tisch. Ich hatte null Kontakt mit der Familie. Es ist unklar was ist privat und was nicht. Ich mag das nicht so.

In den Hotels ist das alles geklärt. Die Rezeption war bis jetzt immer superfreundlich und bemüht, auch wenn es Sparachbarrieren gab. Und sie wollen einem kein überteuertes Essen andrehen.


Auch diese Guesthouses als Infoquellen zu benutzen hat bis jetzt überhaupt nicht funktioniert.


Also bin ich im Osh Nuru Hotel. Zahle 24 € für mein kleines, sehr feines Zimmer mit Bad, Klimaanlage, Frühstück und Swimmingpool und genieße einfach für ein paar Tage diesen Luxus, den es in Tadschikistan schlicht und einfach nicht geben wird.


In Dschalalabad habe ich in einem russischen Hotel 15 € bezahlt, das super nett war.


Bin heute wieder derselben amerikanischen Familie ( die Eltern arbeiten seit 3 Jahren in Kirgisistan und der Sohn ist zu Besuch) begegnet, wie am Issykul See. Sie haben mir erzählt warum es soviele Fahrzeuge gibt, die rechts das Lenkrad haben. Die Fahrzeuge stammen alle aus Fukushima/ Japan aus der Zeit der Nuklearkatastrophe aus dem Jahr 2011. Da niemand die Autos haben wollte, hat man sie eben äußerst billig nach Kirigistan verkauft.


Egal ob jetzt das Lenkrad links oder rechts ist, die Kirigisen lieben es, sich förmlich auf das Lenkrad darauf zu liegend, zu fahren und wenn sie könnten, würden wohl ihre Nasen, an der Fensterscheibe picken.



01.07.2018: Osh



Der Bazar in Osh ist riesig. Man kann sich richtig verlieren. Vielleicht ist er nicht so exotisch wie jn anderen Ländern aber es macht Spaß durch die engen Gänge zu schlendern.

Das Schmuckgeschäft ist in Frauenhänden, ausschließlich Männer verkaufen Tauben. So wie, immer auf diesen Märkten ist alles konzentriert: es gibt den Bereich für Gewand, den Bereich der Handwerker, der Messerschleifer usw.



Ich sitzte im Bazar in einem Restaurant, im Freien, direkt an einem Fluß. Es gibt Plew, eine usbekische Spezialität. Ein Reisgericht, mit einer speziellen Reissorte. Dazu gibt es ein wenig Fleisch, Grammel, Gemüse und einer Joghurtsauce. Das ganze schwimmt im Öl. Dazu gibt es mal wieder eine Kanne grünen Tee. An meinem Tisch sitzt ein alter Mann, der etwas grimmig drein schaut, aber eigentlich sehr freundlich ist. Wann immer Kinder um die Ecke huschen, dann leuchten seine Augen und er schenkt den Kindern sein Lächeln.

Ein weiterer älterer Herr nimmt an meinem Tisch Platz. Er bietet mir Tee und Essen von seinem Teller an. Sehr freundlich.





02.07.2018: Osh


Ich war heute bei muztoo, einer Motorradwerkstatt in Osh die einem Schweizer gehört. Die Mechaniker sprechen gut Englisch und so kann man alles gut besprechen. Sie haben meinen verbogenen Bremshebel wieder gerichtet und der Handguard ist auch wieder oben. Dann haben wir noch beide Hebel verkürzt, damit mehr Spiel zwischen Hebel und Handguard ist, damit, bei einem Sturz, der Handguard, den Hebel nicht mehr verbiegen kann. Mein Seitenständer hat eine größere Auflage bekommen ist damit auch einen Zentimeter länger. Ich hoffe, dass Fifi nun einfach besser steht und nicht so leicht umfällt. Auch sollte es jetzt leichter sein, sie auf Dirtroads abzustellen, denn es war einfach mühsam einen Platz zu finden wo sie halbwegs stehen kann.

Dann wurde noch der Luftfilter gereinigt. Das ist bei der Kle etwas mühsam, weil Seitenteile, Sitz und Tank dafür demontiert werden müssen. Es war gut zu sehen, wie man das macht. Jetzt traue ich mir das auch selber zu, und der Filter hat es auch schon notwendig gehabt.




03.07.2018: Osh


Grrrr....Noch so ein Tag mit Bananen, trockenem Brot und Keksen. Dazu schwarzer Tee und immer und alle zwei-drei Stunden ein Imodium. Wenn es morgen früh nicht signifikant besser ist besorge ich mir Antibiotika. Ich schätze mal es war das Plew, welches doch ziemlich im Öl geschwommen hat. Gesten früh hat es angefangen und wurde dann immer schlimmer. Ich bin es nicht gewohnt, dass mein Magen so empfindlich ist.


Naja, das Wetter an der Tadschikischen Grenze ist derzeit eh nicht gerade berauschend.


Wahrscheinlich hätte ich gestern abend nicht auch noch Bier trinken sollen, aber es war einfach zu verlockend mit Norman, einem jungen Mann aus der italienisch sprechenden Schweiz zu plaudern. Es war das erste Mal auf dieser Reise, dass ich mit einem anderen Motorradfahrer plaudern und "fachsimpeln" konnte und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Das geht natürlich auch ohne Bier......theoretisch.

Es war sehr nett und da wir uns beide einig waren, dass simple, einfache Motorräder für unsere Art zu Reisen gut geeignet sind (nona wenn wir mit solchen Motorrädern unterwegs sind ), haben wir uns auch prächtig verstanden. Er fährt eine alte 650 er African Twin, mit welcher er schon über 60 000 problemlose Kilometer zurückgelegt hat. Norman ist noch ein Köpfchen großer als ich, Mitglied der Rugby Nationalmannschaft in der Schweiz also auch kein Leichtgewicht. Dennoch ist uns beiden mit unsren "schwachen" Motorrädern (45 PS bzw. 55 PS) noch nie Leistung abgegangen.


04.07.2018:


Anscheinend ist das schlimmste vorbei. Der Magen ist wieder ruhiger und ich kann mich den Vorbereitungen für Tadschikistan widmen: Backups machen, alle Akkus aufladen, die notwendigen Papiere sortieren und dann werde ich noch versuchen Somoni zu bekommen (tadschikische Währung)



In Osh wird gerne mit viel Tamtam geheiratet. Vor dem Standesamt stehen immer eine Menge Stretchlimousinen


das Standesamt in Osh


diese Stretchlimousinen sind ein "Muss" wenn man in Osh ordentlich heiraten möchte


Osh von oben:



die Damen rutschen diesen flachgerutschten teil des Felsens runter, da das gut für die Gesundheit und die Fruchtbarkeit sein soll:






05.07.2018: Sary Tash 3200m Seehöhe




Mannomann, was für ein Temperaturwechsel. Von über 35 Grad runter auf 8 Grad und in der Nacht wird es weiter auf ca. 2 Grad abkühlen. Ich werde hier auf jedem Fall übernachten um mich ein wenig an die Höhe zu aklimatisieren.


Der Weg hierher war wieder mal wunderbar. Und zur Abwechslung war auch die Straße aspahltiert und in einem sehr guten Zustand.







Mein Mittagessen war ein Berg Fleisch. Sie hatten nichts Anderes. Von anderen Gästen wurde ich dann am letzten Tag in Kirigstan noch mit einer echten Spezialität des Landes beglückt :Kymis, vergorene Stutenmilch. Schmeckt ziemlich käsig, aber man gewöhnt sich dran.


Irgendwo auf dem Weg wollte ich ein Cola trinken. Also bin ich, wie so oft, in einen kleinen Laden gegangen. Die Tür war verschlossen, aber ich konnte jede Menge Frauen mittleren Alters im Geschäft ausmachen. Als sie mich bemerkten ließen sie mich auch hinein. Ich bekam mein Cola und wollte gehen. Aber die Damen riefen: Chai, Chai! Na gut, für ein Glas Tee bleibe ich, dachte ich mir. Aber es war kein Tee, sie schenkten mir ein 1/8 Liter Vodka ein. Höflich nippte ich am Glas, aber das wollten die Damen, die wohl schon mehr als 1/8 intus hatten, nicht durchgehen lassen. Eine von ihnen schob sich zwischen mich und den rettenden Ausgang und schwang ein volles Glas. Ich bekam noch eine Teigtasche in die andere Hand und es war klar, dass ich hier nicht so einfach rauskomme. Die Dame war mir an Körpergewicht eindeutig überlegen und äußerst überzeugend, also runter mit dem Zeugs. Der vorige Bissen in die Teigtasche war zusätzlich äußerst motivierend, das Zeug mit möglichst viel Vodka runter zu spülen. Ich habe noch nie so eine grausliche Teigtasche in meinem ganzen Leben gegessen. Nach dem ich das Glas ex runter geschüttet habe, durfte ich, begleitet vom Gelächter der Damen, diesen Laden verlassen. Was für mein seltsamer verrückter Ort. :-)


Auf dem Weg zum Pass blieb ich für ein Foto stehen als von der entgegen kommenden Seite ein Motorrad kam und ebenfalls stehen blieb. Wir mussten beide Lachen. Wir waren beide mit dem selben Motorrad unterwegs. Wir hatten beide dasselbe Setup: die selben Pack-Taschen, derselben Marke, eine schwarze Packrolle, am Gepäckträger usw. Ich drehte ein kurzes Video über unsere Begegnung, stellte den Motorradfahrer vor, fragte nach dem Namen....... Er hieß Peter...... Wir mussten noch mehr lachen. Zufälle gibt's!!!


Um 17:00 kam ich jn Sary Tash an. Ich fuhr zur Tankstelle, denn da standen drei Motorradfahrer. Sie waren ziemlich genervt. Sie mussten an der kirgisischen Grenze umkehren, weil ihnen die notwendigen Papiere für das Motorrad fehlten. Sie hatten das Motorrad mit dem polnischen Anbieter nach Kirigistan bringen lassen. Ich war echt verwundert, denn wie ich vor vier Wochen in Bishkek im Hotel war, zu dem der polnische Anbieter die Motoräder bringen läßt, habe ich auch schon aus Telefonaten rausgehört, dass Motorradfahrer aus demselben Grund an der Grenze gestrandet waren. Weil ihnen die Zollpapiere fehlten.


Ich habe ja meines, wie ich rausgefunden habe. Es ist halt nicht auf meinem Namen ausgestellt sondern auf Wolfgangs Namen, vom Shutteldienst, der ja mittels meiner Vollmacht, das Motorrad in diesen Wirtschaftsraum reingebracht hat. Er hat seinerseits jetzt wieder mir eine Vollmacht ausgestellt, allerdings hat er es nicht geschafft, es notariell beglaubigen zu lassen. Und ich hoffe jetzt, dass das morgen kein Problem wird. Ich hoffe auch, dass es hilft, dass ja der Zulassungsschein auf meinem Namen ausgestellt ist.


Morgen geht es weiter an die kirgisisch/tadschikische Grenze. Das Gespräch mit den polnischen Motorradfahrern hat mich schon ein wenig nervös gemacht. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Papierkram nicht leiden kann.


Ich bin auch schon sehr neugierig wie sich Fifi schlagen wird. Die Grenze liegt auf gute 4000 Meter und danach muss ich noch auf einen Pass der gute 4700 Meter hoch ist. es bleibt spannend.



PS: woher die App abnimmt, dass es 28 Grad hat, ist mir ein Rätsel.

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