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V STROM 650

2019-?

Meine derzeitige Reisegefährtin

 

Ich wollte mir endlich mal ein neues Motorrad leisten und zu diesem Zeitpunkt kamen budgetmäßig nicht gerade viele Modelle in Frage. 

Stärkste Konkurrentin war die neue Tenere, aber die war zu diesem Zeitpunkt noch nicht lieferbar. Ich verstehe ja die Tenere quasi als eine moderne Kawasaki KLE :)

 Ich wollte aber dann doch  etwas bequemeres, einen größeren Tank, einen sehr guten Wetterschutz, schlauchlose Reifen und etwas ohne potenzielle Kinderkrankheiten. In einem Shop konnte ich die V Strom Probefahren und……war begeistert. So viel Kraft hatte ich vorher noch nie , sie fuhr quasi wie von selbst um die Kurven und die Bremsen  waren für mich auch ein Traum. Auch Stop and Go und langsam fahren waren kein Problem. Obwohl es in Wien über 36 Grad hatte, hatte sich nicht mal der Ventilator eingeschaltet. Tolles Wärmemanagment.

 

Der Motor hat einen genauso guten Ruf wie der, der KLE und auch der Verbrauch ist super. Die Maschine ist aber spürbar stärker.

 

Der Haken an der v Strom: 15 Zentimeter Federweg und ein 19     Zoll Vorderreifen. Dazu eine bescheidene Bodenfreiheit. Noch vor der Kaufentscheidung recherchierte ich im Netz und stieß auf Hessler in Deutschland. Er versprach mehr Federweg vorne und hinten und auch mehr als 3 Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Und somit wurde mein nächstes Motorrad Maya meine  bienengelbe V Strom.

 

Bisheriges Resümee Stand 13 000 Kilometern:

 

Motor:

 

Nach wie vor ein Traum: absolut zuverlässig, vibrationsarm, hitzebeständig, springt immer sofort  an, lässt sich auch sehr gut untertourig fahren aber auch ordentlich hochdrehen, läßt sich auch im schwierigem Terrain sehr langsam bewegen.

Wartungsintervall: alle 12 000 Kilometer oder 1 x pro Jahr, kein Ölverbrauch 

 

 

Fahrwerk : 

 

ist man nur auf befestigten Straßen unterwegs, läßt sich am Original Fahrwerk nichts beanstanden. Für meine Bedürfnisse musste aber ein anderes Fahrwerk her und wie oben erwähnt wurde ich bei Hessler (auf seiner Homepage gibt es die Ganze Info die man dazu braucht) fündig.

 

Das Fahrwerk hat sich bei meinen Off-road Abenteuer in Griechenland und Italien bewährt. Da gabs kein Durchschlagen und kein Aufsetzen. Große Stöße wurden immer absorbiert, kleinere eher weniger. Eine Tenere oder KTM, wird aus der Vstrom dadurch nicht, aber sie kann mich auch auf unbefestigten Straßen überall sicher hinbringen. Die Betonung liegt aber aber auch hier, dass es zumindest noch straßenähnlich sein sollte. Ein TET Fahrzeug  oder ein Motorrad für Single Trails wird  daraus nicht. Muss es  aber in meinem Fall  auch nicht.

 

Billig ist dieser Umbau nicht, aber er ist auf jedem Fall seinen Preis wert.. Ich habe den Umbau in keinster Weise bereut.

 

 

Der Fahrkomfort ist wirklich Spitze: waren früher mal Autobahnfahrten bzw. generell tagelange Fahrten zermürbend und mit heftigen Schulter- und Gesäßschmerzen verbunden und ich nach 400 Kilometer fix und fertig ist das mit Maya nicht so.  Selbst bei Regen ist es erträglich.

 

Dazu trägt auch der wirklich gute Wetterschutz bei Vor allem jetzt mit der Air Flow Scheibe von Givi.

 

Sie fällt von selber in die Kurven und überhaupt ist das ganze Fahren einfach viel entspannter und viel weniger energieraubend als mit all meinen vorherigen Motorrädern. Und keine Schmerzen in den Schultern mehr.

 

Mir gefällt auch nach wie vor das Cockpit sehr gut, da es sich bei allen Lichtbedingungen immer tadellos ablesen kann und man hat immer die wichtigsten Informationen sichtbar vor dem Auge. Es lenkt aber nicht ab.

 

Modifikationen:

 

  • Fahrwerk von Hessler: Gabelumbau Telegabel für mehr Fahrwerkshöhe und mehr Federweg

/ passend zum Federbein

Umfasst:

1x Gabelservice/Zerlegung/ Montage

1x Gabelfedernsatz progressiv 6065 für VStrom 650 mit ABE

2x Gabelholme SUZUKI DR

Änderung Cartridge/Hydrostop/TopOut

GES 157+18TopOut= 175mm

PreLoad 24mm

 

 

Federweg hinten

160mm original +35mm höher/ über längeren Dämpfer = 195mm

 

Seitenständer wurde dementsprechend verlängert

 

  • Fussrasten SW Motech; man kann sie auch etwas tiefer setzen, was mir zu einer bequemeren Sitzposition geführt hat. (183cm goß)

  • Seitenständerverbreiterung von Amazon. Da ich bei der KLE offroad viel schlechte Erfahrungen gesammelt habe, war eine Seitenständerverbreiterung bei Maya für mich ein must have. Hat sich bewährt und würde ich jedem, der Offroad fährt und nicht will, dass der Seitenständer einsackt und das Motorrad umfällt, empfehlen.

  • Windschild: Givi Airflow  (das original Windschild hat zu sehr unangenehmen Windverwirbelungen am Helm  geführt. Mit dem Givi ist das komplett weg)

  • Handguards Bei Hessler montieren lassen. Von Zeta. Funktionieren einwandfrei und haben sich schon bewährt.

  • Sitzauflage (Sit and Fly): Eine Meshauflage, die den Po angenehm „belüftet“ und bei Regen trocken hält und ein wenig durchmassiert. Hat sich ein heißen Regionen und bei Starkregen bereits mehrfach bewährt.

 

 

Reifen: 

 

Bridgestone Battleaxe A41: 

 die Standardreifen  waren auf Asphalt voll Ok.

 

Continental TKC 70 Rocks:

Den habe ich auch der Reise nach Italien mit Offroadanteil (ACT Italy) wieder runter getan.    Auf der V Strom ist das Vorderrad ziemlich laut und bring Unruhe in den Lenker. Wird der Schotter mal ein wenig tieferes schiebt der Vorderreifen munter vor sich hin, hält keine Spur und schiebt mehr, als das er rollt. Ich konnte kein vertrauen zu den Reifen aufbauen.Auf schlechten kurvigen Straßen waren sie aber super.

 

Dunlop Trailmax Mission: 

Viel besser und leiser. Der Vorderreifen ist nie weggerutscht und konnte immer die Traktion halten. Der Hinterbreifen hat profilbedingt seine Grenzen aber für Schotter und Stein sehr gute Offroadreifen die auch auf Asphalt überzeugen. Nach über 3000 Kilometern mit 20% Offroad Anteil schauen sie noch immer wie neu aus.

 

 

 

 

Gepäcklösung:

 

Da habe ich lange gesucht und wurde bei Andy Strapz in Australien fündig. Ich wollte eine schmale Satteltaschenlösung und da gibt es für die V Strom nicht viel Auswahl. Andy ist sehr hilfsbereit und berät bei der Bestellung. Man sollte ihn vor der Bestellung kontaktieren. Die Taschen haben sich in Italien und Griechenland ( Auch Offroad) bestens bewährt. Sie sind super robust und wasserdicht. Haben auch einige Stürzte super ausgehalten. Es wackelt nichts und es löst sich nichts. Auf die Vor- und Nachteile gegenüber Koffern möchte ich hier jetzt nicht eingehen.

Durch Steuern und Transportkosten halt keine billige Lösung, aber ich wollte da keine Kompromisse eingehen. 100% Empfehlung

 

Ein Video wo ich die Taschen vorstelle: YouTube

Und zum Abschluss noch ein Video über die ersten 10.000 Kilometer mit Maya: YouTube

2016-2019

KAWASAKI KLE 500

Die Kawasaki KLE 500 (Baujahr 2014) habe ich mit 14 000Kilometer um 2200 Euro gekauft wobei wir schon beim ersten Vorteil von dieser kleinen feinen Maschine sind:

 

Das Preis-Leistungsverhältnis:

 

 Das stimmt einfach. Will man um wenig Geld ein absolut zuverlässiges Motorrad erwerben, dann kann man mit der KLE nichts falsch machen. Und dadurch, dass sie bei weitem nicht so auf dem Radar der meisten Reisenden steht, ist sie am Gebrauchtmarkt nicht so überteuert wie alte Transalps oder African Twins.

Ich wollte auch ein Motorrad mit möglichst wenig Elektronik. Wenn man sich so Reiseberichte durchliest, kann die ganze Elektronik einem ganz schön die Reise versauen.

 

Der Motor:

 

Der kleine 500ccm Twin ist absolut zuverlässig und war Jahrzehntelang in der GPZ zu finden bevor er für die KLE adaptiert wurde. Ab 2014 hat der Motor zwar an 5 PS eingebüßt, dafür war er aber auch genügsamer geworden, was vorher eher einer der Schwachpunkte der KLE war. Die 45 PS können auf der Autobahn, bei zügigem Tempo, bei viel Gegenwind und starken Steigungen mit vollem Gepäck schon mal an ihre Grenzen kommen aber auf allen anderen Straßen und Wegen war eigentlich immer genug Leistung da. 

Wartungsintervall: alle 12 000 Kilometer

 

Selbst auf 4700 Meter auf dem Pass in Tadschikistan war immer noch genug Leistung da. Man kann auf diesen Straßen eh nicht schnell fahren.

 

Auf meinen Reisen habe ich meisten zwischen 3,8 und 4,5 Liter gebraucht. Ich bin aber auch ein langsamer Fahrer. Wurden die Straßen richtig schlecht oder wollte man mal auf der Autobahn zügiger fahren konnte der Verbrauch auch locker mal auf 6 Liter steigen.

 

Leider gibt es für die KLE keinen größeren Takt zum Nachrüsten. Der 15 Liter Tank hat zwar letzten Endes sogar in den entferntesten  Ecken bis auf einmal ( aber dort nehmen fast alle Reisende Zusatzkanister in Anspruch) immer gereicht, aber ich hätte mir gerne sicherheitshalber 3 bis 4 Liter mehr Tankvolumen gewünscht.

 

Der Motor ist immer zuverlässig angesprungen. Egal ob es Temperaturen beim Gefrierpunkt hatte oder es in der Wüste in Kasachstan über 40 Grad hatte. Egal ob bei 0 Meter Seehöhe oder 4700 Meter Seehöhe.

 

Ölverbrauch: 0, zero, nada…absolut kein Ölverbrauch. Die Flasche Öl die ich auf meiner TAN Reise mit hatte  und eine große Sauerei in meinen Satteltaschen verursachte, hätte ich mir sparen können.

 

Die Wartungsintervalle sind mit 12 000 Kilometer auch sehr gut.

 

Keine störenden Vibrationen 

 

Das Fahrwerk:

 

Sicherlich ausbaufähig. Aber ich konnte den ganzen Teth damit in Albanien damit fahren. Aber wenn man  ein 100 Kilobrocken ist und dazu noch Gepäck für drei Monate mitnimmt, dann ist man gut beraten etwas Geld ins Fahrwerk zu stecken. Bei mir war es dann ein Wilbers 640 Federbein hinten und vorne progressive Federn von Wilbers  vorne. Ich habe auch noch das Fahrwerk um 3 Zentimeter für meine TAN Reise erhöht. Gerade das hintere Federbein war wirklich ein Traum und ich hätte auf meiner großen TAN Reise dieses Upgrade nicht missen wollen. 

Vor allem  für die Seitentäler in Georgien und den Pamir in Tadschikistan  hat sich das Fahrwerk auf jedem Fall ausgezahlt. 

 

Die KLE kann auch einiges wegstecken. Durch den Fahrwerksumbau ist das Motorrad weder auf dem Seitenständer noch auf dem Hauptständer stabil gestanden und öfters umgefallen. Der Kupplungshebel hat das nicht sonderlich mögen und irgendwie hat das mit den Handguards auch nicht ordentlich funktioniert und ich war froh, dass ich einige Ersatzhebel mit hatte. Auch ein heftiger Sturz in Kirgistan konnte dem Motorrad nichts anhaben.

 

Schwachstellen:

 

So viel ich weiß ist nur eine bekannt und das ist das Pol Rad. Es kommt selten aber doch vor, dass sich die Magnete im Schwungrad lösen. Da mein Motorrad relativ wenige Kilometer hatte, habe ich mir da aber nicht sonderlich viel Sorgen gemacht. Es gibt Nachbauten mit einem durchgehenden Magneten, was sicherlich Sinn macht, wenn man eine Maschine mit einem hohen Kilometerstand hat.

 

Die KLE ist auch schwerer als sie vielleicht aussieht: vollgetankt über 200 Kilo. 

Das Gepäcksystem:

Ein einfacher Magnetankrucksack von Louis, eine simple Gepäcksrolle von Amazon und Gepäcktaschen von Enduristan. Ich habe sie einfach über den Beifahrerrücksitz und den Gepäcksbrücke geworfen. Dazu gab es Abstandhalter von Ebay, die aber leider nicht mehr hergestellt werden.

Die Enduristantaschen haben bis Georgien sehr gut gehalten und waren immer wasserdicht. Durch das Geschaukel ist aber in Georgien ein Metalverbindungsstück der Aufhängung gerissen was ich aber mit Kabelbinder reparieren konnte. Enduristan hat mir  absolut vorbildlich, zurück in Wien, neue Taschen zur Verfügung gestellt, Wirklich tolles Service. Vielleicht mache ich noch einen eigenen Artikel über die Taschen.

 

Warum habe ich sie dann hergegeben?

 

 

Dadurch, dass mir in Tadschikistan ein Auto auf das Vorderrad drauf gefahren ist war wären doch einige Wartungsarbeiten notwendig gewesen.

 

Und auch wenn die KLE absolut fernreisetauglich ist, wollte ich dann einfach ein bequemeres Motorrad, denn so wirklich bequem ist die KLE bei stundenlangem fahren nicht und der Windschutz läßt auch zu wünschen übrig.

Vor allem meine lädierten und operierten Schultern haben bei langen Fahrten immer sehr gelitten. Ich werde leider auch älter ;)

 

Eine gute Informationsquelle ist das Twin Forum: da wurde mir immer weiter geholfen.

ROYAL ENFIELD 350 BJ 1967 (AKA ENNY)

2000- 2001

 

 

Royal Enfield 350ccm ( Enny) Baujahr 1964

 

Mit diesem Motorrad war ich 6 Monate in Indien unterwegs und bin dann damit über Pakistan, Iran, Türkei, Griechenland, Italien zurück nach Wien gefahren.

 

Somit hat dieses Motorrad einen speziellen Platz in meinem Herzen.

 

Im Jahr 2000 in Indien um 1500 US Dollar gekauft. Komplett neu aufgebaut. 17 PS, 350 ccm und 200 Kilo schwer. 

 

Wie man aus den Daten rauslesen kann, war das kein Highspeedgerät.  Tospeed war 100 km/h, aber das war nicht angenehm zu fahren. Somit war ich meisten zwischen 60 und 70 km/h unterwegs. Ein sehr angenehmes Reisetempo, wenn man an Land und Leute interessiert ist, einem das Leben auf Indiens Straßen etwas wert ist und man genügend Zeit mitgebracht hat.

 

Liegen geblieben bin ich nie. 2 x wurde die Zylinderkopfdichtung undicht, aber das war es auch. Abgesehen von 5 platten Reifen. All das war in Indien selber kein Problem, da es quasi an jeder Ecke einen, mehr oder weniger, qualifizierten Mechaniker gibt und Ersatzteile ausreichend auch in entlegenen Gegenden verfügbar sind.

 

Der Ölverbrauch war immer da, die Vordergabeln  immer undicht, die Ventilstößel haben sich immer verstellt, die Vorderradbremse so gut wie non existent ( das war eigentlich bei allen Enfields früher so),aber das wichtigste war, dass sie mich gut nachhause gebracht hat.

 

Das Motorrad hat mich auch den ganz Karakorum Highway in Pakistan bis zur chinesischen Grenze gebracht.

 

Ich habe mich damals für einen Oldtimer entschieden um es in Österreich als Oldtimer anmelden zu können. Das wäre damals die einzige Möglichkeit gewesen, das Motorrad in Österreich weiter benutzen zu können. Leider war nach meiner Reise die Kassa leer und man hätte viel Geld reinstecken müssen, was ich damals nicht hatte. Da auch nach Jahren die Möglichkeit der Unterstellung verloren ging, habe ich sie schweren Herzens verkauft und hoffe, dass sie neu renoviert irgendwo in Österreich fröhlich ihre Runden dreht.

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